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Welcher Fußboden ist der richtige für Ihr Badezimmer

Ein Fußboden muss im Badezimmer viel aushalten: Schaum- und Wasserspritzer vom Hochseesegeltörn der Kinder, oder Make-Up-, Haarspray- und Rasierschaumbombardements vom hektischen Zurechtmachen. Daneben sollte der Bodenbelag im Bad auch noch rutschfest und fußwarm sein und obendrein noch zum restlichen Einrichtungskonzept passen. Keine leichte Aufgabe, aber die folgenden Bodenbeläge schaffen es immer wieder den Spagat zwischen den vielen Anforderungen an sie zu schaffen.

Der Klassiker Fliesen und andere wasserfeste Bodenbeläge

Man braucht keine großen Statistiker, um zu wissen, dass Fliesen der meistverwendete Bodenbelag fürs Badezimmer ist. Warum auch nicht? Fliesen sind absolut wasserdicht, pflegeleicht und sehen immer gut aus, da es sie in allen möglichen Farben und Mustern gibt. Mag sein, dass sie aufgrund ihrer meist sehr glatten Oberfläche sehr rutschig sind, besonders, wenn man aus der Badewanne steigt, dem wird indes entgegengewirkt indem man die Fliesen einfach rutschfest beschichtet.

Ein kleines, großes Manko gibt es noch: Wo Fliesen verlegt sind, bewegt man sich nicht gerne barfuß darüber, es sei denn man hat den Raum mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, denn sie sind sehr kalt auf der Fußsohle und machen einen Badezimmerteppich unabdinglich.

Fugenloses Bad

Wogegen auch leider noch kein Kraut gewachsen ist, ist das Fugen-Problem: je kleiner die Fliesen desto mehr Fugen desto mehr Fläche für Schmutz, Ablagerungen und Schimmel bietet der Badezimmerboden. Gewissenhafte Badezimmerbesitzer holen sich zu oft wunde Knie vom Fugenschrubben.

Glücklicherweise gibt es dagegen bessere Mittel als sich ‚nur‘ großflächigere Fliesen zuzulegen. Bei den meisten Kunststoffbelägen, wie PVC zum Beispiel, wird man keine Fugen finden. Auch Korkböden eigenen sich gut, oder ein Boden mit Epoxidharzversiegelung.

Kunststoffbeläge: Vinyl-, Linoleum- und PVC-Boden

Polyvinylchlorid ist das Stichwort und das schon ziemlich lange. PVC-Bodenbeläge sind schon so lange auf dem Markt, wie viele von uns denken können. Mittlerweile sind solche Kunststoffböden zu der günstigsten Variante geworden, einen Untergrund wasserdicht zu machen. Besonders die extra-wasserabweisende, mehrere Zentimeter dicke Variante eignet sich für Badezimmer.

Man kann den PVC-Belag sogar – zeit- und aufwandsparend – über den bestehenden Belag verlegen. Nachteil des PVC ist die Chemie, die dahintersteckt: es werden nämlich allerhand Stoffe, darunter auch Weichmacher, beigemischt, was gesundheitliche Folgen haben könnte. Außerdem bilden sich mitunter mehr oder weniger leicht Risse in der Oberfläche, die Schimmelpilzen eine Bleibe verschaffen.

Die sogenannten Designböden reihen sich auch unter die PVC- und Vinylbeläge. Sie sind jene, die mit einem Motiv versehen sind und damit andere Materialien imitieren. So hat man einen Holz- oder Steinboden im Bad, der das freie Feld nie gesehen hat, dafür aber um einiges pflegeleichter und billiger ist.

Naturstein: Platten oder Teppich?

Vom Imitat zum Original. Für einen starken, robusten und doch geerdeten, ruhigen Untergrund unter den baren Fußsohlen im Bad verlegen immer mehr Haushalte Natursteinplatten in die Bäder und Wintergärten. Dort gerne in polierter und geschliffener Form; naturbelassener Stein wird aufgrund seiner rauen Oberfläche meist vernachlässigt, wäre aber auch möglich.

Stein hat die herausragende Eigenschaft, hohen Temperaturen und starker Feuchtigkeit standzuhalten. Nebenbei speichert er die Wärme, die im Bad ja gerne mal entsteht. Während also die feuchte Umgebungsluft durchs Lüften erkaltet, bleibt der Stein schön warm und lässt das Bad im Winter beispielsweise nicht ganz zum Gefrierschrank werden.

Stein macht es möglich, tatsächlich auch Teppich im Bad zu verlegen. Was in textiler Form nicht wirklich eine gute Idee als Bodenbelag für Feuchträume darstellt, macht aus Stein ganz schön was her. Dabei werden kleine Stücke davon in Acryl oder Epoxidharz eingebettet und fugenlos wie ein flächendeckender Teppich verlegt.

Holz im Bad? Echt?

Wenn alle sagen, das geht nicht, kommt einer und macht es einfach. Holzboden im Bad war lange Zeit nicht möglich, denn das Material hat sich gewellt, verzogen und ist – um ein kleines Wortspiel zu bemühen – aus den Fugen geraten. Aber dann hat man einfach solange getüftelt, bis diese Mankos beseitigt waren und heute kann man von sowohl Massivholz- als auch Laminatböden im Bad profitieren.

Wichtig ist dabei nur, dass man auf einen Holzbadboden ein wenig besser aufpassen muss, als auf einen Fliesenboden. Wasserflecken und -pfützen sollte man nicht unbedingt stehen lassen, denn sonst zieht zu viel Wasser ins Holz ein. Mit Öl oder Wachs zusätzlich versiegeltverringert sich das Risiko, dass das Material zu stark seine Form verliert.

Wenn das beachtet wird, kann man sich an den besonderen Eigenschaften des Holzes erfreuen: es ist angenehm auf den Fußsohlen, warm und weich, und man rutscht nicht leicht aus. Wichtig ist beim Holz auch die vollflächige Verklebung und genaueste Abdichtung aller Schnittstellen der Holzteile, damit auch wirklich keine Feuchtigkeit durchdringen kann.

Industrial Chic am Boden: Sichtestrich und Beton

Wer sich ein bisschen in aktuell startenden hippen Lokalen umsieht, wird bemerken: halbfertig und industriell anmutende Einrichtung boomt. Man könnte zum Teil meinen, die Renovierungsarbeiten wären nicht rechtzeitig fertig geworden und trotzdem schaffen es diese Räume eine gewisse Behaglichkeit zu verströmen.

Das schafft man mit Sichtbeton oder -estrich zuhause auch. Der minimalistische und strapazierfähige, graue Belag mag etwas gewagt erscheinen, aber mit der richtigen Versiegelung und Beschichtung kommt damit tatsächlich ein angenehmer Fuß-Bodenkontakt zustande und richtig kombiniert wirkt der Boden auch aufs Auge stimmig.